Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Klinikum Mittelbaden Rastatt informiert am 16. Oktober über die Möglichkeiten einer Schlittenprothese bei fortgeschrittener Kniearthrose.
Die Kniegelenksarthrose zählt zu den am weitesten verbreiteten Erkrankungen unserer Zeit. In vielen Fällen ist nach Ausschöpfung konservativer Behandlungsmöglichkeiten eine operative Versorgung durch ein künstliches Gelenk unumgänglich. Bundesweit werden jährlich rund 180.000 künstliche Kniegelenke eingesetzt.
„Wenn eine konservative Therapie ausgeschöpft oder erfolglos ist, muss nicht immer gleich eine ganze Knieprothese, eine sogenannte Totalendoprothese, eingesetzt werden. Insbesondere dann, wenn die Arthrose nur einen Abschnitt des Kniegelenkes betrifft, die Stabilität der Kniebänder gut und die Achsabweichung nicht zu stark ausgeprägt ist, kann eine Knie-Teilprothese oder sogenannte „Schlittenprothese“ eingesetzt werden“, erklärt Oberärztin Dr. Nadine Binswanger. Sie ist die einzige Frau unter den Hauptoperateuren am zertifizierten Endoprothetikzentrum des Klinikums Mittelbaden Rastatt.
Laut Binswanger handelt es sich bei dieser Versorgung mit einem solchen „small implant“ um eine knochensparende Kunstgelenksoperation, bei der lediglich der von der Arthrose betroffene Gelenkanteil endoprothetisch versorgt und somit nur wenig Knochen abgetragen wird. „Die Operation ist gewebeschonender als eine Vollprothese, die Schmerzen sind geringer, die Beweglichkeit oft besser und durch den Erhalt des vorderen Kreuzbandes hat der Patient ein nahezu normales „Kniegefühl“, was ihm dank eines kürzeren Rehabilitationsverlaufes oft einen schnelleren Wiedereinstieg in den Alltag inklusive sportlicher Aktivitäten erlaubt“, hebt die Oberärztin die Vorteile der Schlittenprothese hervor. Ihren Angaben zufolge ist auch ein Wechsel auf eine Totalendoprothese sehr gut machbar, wenn beispielsweise nach 12 bis 15 Jahren die Arthrose in den restlichen Gelenkabschnitten fortschreitet oder sich die Schlittenprothese lockert. „Wird dann ein Wechsel erforderlich, ist das auch nicht mit einem Wechsel auf eine große Revisionsprothese vergleichbar.“
Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Klinikum Mittelbaden Rastatt ist seit 2014 als Endoprothetikzentrum nach EndoCert®-Kriterien zertifiziert und ist seit 2019 als Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung ausgewiesen. Die Klinik in Rastatt zählt mit jährlich rund 1.000 Kunstgelenksoperationen, wovon 500 künstliche Kniegelenke sind, zu einer der größten Kliniken mit endoprothetischem Schwerpunkt in der Region. Die Versorgung mit einer Schlittenprothese macht Binswangers Angaben zufolge in etwa ein Drittel aller Knieprothesen mit steigender Tendenz aus.
Der Vortrag findet am 16. Oktober um 17 Uhr im Klinikum Mittelbaden in Rastatt im Konferenzraum (2. OG) statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Im Anschluss an den Vortrag steht Dr. Nadine Binswanger gerne für Fragen zur Kniearthrose und zum Knieteilgelenksersatz zu Verfügung. Darüber hinaus können an einem Informationsstand die modernen Gelenkimplantate eines Implantatherstellers angeschaut werden.
Interessenten sind herzlich willkommen.
Es ist keine Anmeldung erforderlich.
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