Klinikum Mittelbaden

Neue Methode minimiert Risiken – Gefäßteam setzt spezielle Prothese ein

Eingriffe an dem Bogen der Aorta, der Hauptschlagader, sind komplex. Dafür sind Spezialisten verschiedener Fachdisziplinen nötig. So wie sie im interdisziplinären Gefäßteam Rastatt/ Baden-Baden zusammenarbeiten. Erstmals ist dort nun gelungen, einen krankhaft veränderten Aortenbogen samt der Halsarterien gleichzeitig mit einer besonderen Prothese zu versorgen – mit geringerem OP Risiko und verkürztem Krankenhausaufenthalt.

 Besonders betagte Patienten profitieren von der neuen Methode. Denn zum einen erübrigt sich der Einsatz einer Herzlungenmaschine wie sie ansonsten bei einer herkömmlichen Operation eingesetzt wird. Zum anderen können die Patienten erheblich zügiger in ihre häusliche Umgebung entlassen werden. Beides minimiert die Risiken eines solchen Eingriffs, zudem erfolgt der Einsatz der Gefäßprothese mittels kleiner Zugangswege über die Leisten-, Hals- und Armarterien.

„Dank dieser besonderen Prothese, die die gleichzeitige Versorgung der Aorta und der Halsarterien ermöglicht, konnten wir unsere Patientin sehr zügig operieren, bei einer anderen OP Methode hätte sie sonst mindestens 12 Wochen warten müssen. Auch entfiel die künstliche Beatmung im Anschluss an den Eingriff, zur Überwachung war eine Nacht auf der Intensivstation ausreichend. Erforderlich sind engmaschige Kontrollen nach der OP, falls neurologische Probleme wie z.B. eine Durchblutungsstörung des Gehirns auftreten. Dann sollte sofort eine Therapie durch einen Neurologen erfolgen,“ erläutern die leitenden Ärzte der Gefäßchirurgie Dr. Igor Braun und Dr. Levente Déry.

Damit solche Eingriffe möglich sind, kooperiert das interdisziplinäre Gefäßteam mit dem MEDICLIN Herzzentrum Lahr.