Abhilfe im interdisziplinären Gefäßzentrum bei Schaufensterkrankheit – schonender Eingriff dank innovativer Technik
Ist die Durchblutung in den Beinen gestört, haben Betroffene oft starke Schmerzen. Ursache kann eine durch ein Blutgerinnsel verstopfte Arterie sein. Im Volksmund sind diese Beschwerden als Schaufensterkrankheit bekannt. Die Gefäßspezialisten im Klinikum Mittelbaden nutzen für die Therapie einen speziellen Katheter. Mit diesem lässt sich das Gerinnsel zerkleinern und schonend aus dem Gefäß entfernen. Das Verfahren minimiert das OP-Risiko, erübrigt einen Aufenthalt auf der Intensivstation, weshalb besonders Patienten mit schweren Begleiterkrankungen profitieren.
Bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) ist die Durchblutung in den Beinen erheblich eingeschränkt oder unterbrochen. Betroffene haben starke Schmerzen, selbst im Ruhezustand, es können offene Wunden an den schlecht durchbluteten Bereichen am Bein entstehen, im schlimmsten Fall stirbt das Gewebe dort ab. Je nach Ausprägung der Durchblutungsstörung kann eine Amputation nötig werden.
„Bei einem akuten oder chronischen Gefäßverschluss ist schnelle Hilfe in einem Gefäßzentrum unumgänglich, hier arbeiten alle Gefäßspezialisten darunter Chirurgen und Angiologen Hand in Hand, um den Patienten bestmöglich zu versorgen. Bei der pAVK muss der Blutfluss im Bein schnellstmöglich mittels einer Thrombektomie wiederhergestellt werden,“ betont der leitende Oberarzt Dr. med. Mark Kerber der Klinik für Kardiologie und Angiologie. Bei dieser minimalinvasiven schonenden Behandlung führen die Gefäßmediziner einen Katheter in die Arterie bis zu der Stelle ein, an der das Blutgerinnsel den Durchfluss des Blutes verhindert.
„Wir nutzen für diesen Eingriff einen sogenannten Rotationsthrombektomiekatheter, wovon unsere Patienten profitieren. Damit eröffnen wir die Arterie, gleichzeitig wird das gefäßverschliessende Blutgerinnsel fragmentiert und aus dem Gefäß entfernt. So können wir das Risiko des Eingriffs auch für die Patienten minimieren, die zusätzlich andere Erkrankungen haben,“ erläutert Gefäßmediziner Kerber.
Zudem verkürzt sich die Dauer des Krankenhausaufenthaltes und das Risiko einer Narkose entfällt. Das interdisziplinäre Gefäßzentrum führt diesen Eingriff erfolgreich seit Herbst 2023 durch und hat mit diesem innovativen Verfahren seitdem über 20 Patienten versorgt.