Eine Würdigung zukunftsweisender Ideen und Konzepte für die Pflegepraxis am KMB und in der Region Mittelbaden
Das Klinikum Mittelbaden (KMB) zeichnet erstmals herausragende Projekte und Ideen im Bereich der Pflege mit dem neu ins Leben gerufenen Innovationspreis Pflege aus. Der Preis zielt darauf ab, innovative Lösungen in der Pflegepraxis zu fördern, die sowohl die Versorgung der Patientinnen und Patienten verbessern als auch die Zusammenarbeit im Team stärken. Dank der Unterstützung durch die Stiftung Friedrich Ganz erwarten die drei Erstplatzierten Pflegeteams attraktive Preisgelder für ihre erfolgreichen Konzepte: 1.500 Euro für den ersten, 1.000 Euro für den zweiten und 750 Euro für den dritten Platz. Diese Preisgelder können für eine teambildende Maßnahme, den Besuch von Fortbildungen oder der Anschaffung von Literatur genutzt werden.
Der Innovationspreis Pflege am KMB soll zukunftsweisende Ideen in der Region Mittelbaden sichtbar machen und das Potenzial der Pflegefachpersonen anerkennen. Pflegedirektorin Anja König betont, dass die Sensibilität und Expertise des Pflegepersonals den Gesundungsprozess der Patientinnen und Patienten in den Kliniken wie auch der Bewohnerinnen und Bewohner in den Pflegeeinrichtungen maßgeblich beeinflussen. „Pflegefachpersonen haben die meiste Kontaktzeit zu den genannten Personengruppen und entdecken häufig Verbesserungsmöglichkeiten im täglichen Tun. Wir möchten diesen guten Ideen eine Öffentlichkeit geben, damit andere davon lernen und partizipieren können.“ König hebt besonders hervor, dass der Innovationspreis als Teampreis konzipiert ist und interdisziplinäre Zusammenarbeit fördert, was die Zufriedenheit von Patienten und Mitarbeitenden gleichermaßen steigert.
Bedeutung des Innovationspreises für das KMB und die Region
Für die Geschäftsführung des KMB ist die Förderung von Innovationen in der Pflege ein wesentlicher Beitrag zur Stärkung des Unternehmens wie auch der Region. Geschäftsführer Priv.-Doz. Dr. Thomas Iber sieht darin eine Möglichkeit, sowohl das Zusammengehörigkeitsgefühl in den Teams als auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu stärken. „Das Engagement unserer Teams zeigt die Innovationskraft und Professionalität, die notwendig sind, um auch in Zukunft eine qualitativ hochwertige Versorgung in Mittelbaden zu gewährleisten. Ich hoffe, dass der erste Innovationspreis in der Region Mittelbaden alle Pflegeteams in den Kliniken und den Pflegeeinrichtungen motiviert, sich aktiv an der Weiterentwicklung unserer Pflegepraxis zu beteiligen.“
Bedeutung des Innovationspreises aus Sicht der Präsidentin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK)
„Die deutsche Bevölkerung wird zunehmend älter, und mit diesem demografischen Wandel steigt auch der Bedarf an umfassender und qualifizierter Versorgung. Dank moderner Fortschritte in der Medizin und Diagnostik sind heute komplexe Therapien selbst bei hochbetagten Patienten und kleinsten Frühgeborenen möglich. Doch diese Fortschritte können nur erfolgreich sein, wenn ausreichend qualifiziertes Pflegepersonal zur Verfügung steht. Pflegefachpersonen sind entscheidend für eine hochwertige, sichere und menschenwürdige Versorgung. Ohne die Expertise und das Engagement professioneller Pflegekräfte ist eine solche Versorgung schlichtweg nicht möglich. Dass das Klinikum Mittelbaden nun den ersten Innovationspreis Pflege ins Leben gerufen hat, ist daher ein starkes und notwendiges Zeichen der Anerkennung für die Pflege. Dieser Preis würdigt wegweisende Ideen, die direkt aus der Pflegepraxis kommen und die Patientenversorgung entscheidend verbessern können. Es ist eine Auszeichnung für die Teams und ihren Einsatz für die bestmögliche Pflege, die über die klassischen Aufgaben hinausgeht“, hebt Vera Lux, Präsidentin des DBfK hervor.
Aus ihrer Sicht ist der Innovationspreis gleichzeitig auch eine wertvolle Motivation für alle anderen Pflegeteams im KMB, eigene zukunftsweisende Konzepte zu entwickeln und die Versorgung sowie die internen Prozesse kontinuierlich zu verbessern. „Besonders inspirierend ist es zu sehen, dass die besten Ideen oft aus den Teams selbst kommen – dieses Potenzial gilt es zu fördern und sichtbar zu machen“, so Lux weiter.
Ihrer Einschätzung zufolge sind eine moderne, wertschätzende Unternehmenskultur und fortschrittliche Führungsansätze unverzichtbar, um Pflege als Beruf attraktiver zu machen und als Arbeitgeber im Gesundheitssektor stark aufgestellt zu bleiben. Laut der DBfK Präsidentin hilft eine solche Kultur dabei, qualifizierte Fachkräfte zu halten und neue, engagierte Pflegekräfte für die Ausbildung zu gewinnen. „Das KMB stärkt so nicht nur die Pflege, sondern sichert auch seine Zukunftsfähigkeit und seinen wichtigen Versorgungsauftrag in der Region.“
Die Pflege und den Pflegeberuf insgesamt zu fördern, war und ist mir ein zentrales Anliegen. Es erfüllt mich mit Freude und Stolz zu sehen, wie das Klinikum Mittelbaden engagierte Pflegefachpersonen und ihre innovativen Ansätze wertschätzt und unterstützt.“
Stimmen aus der Jury und Perspektiven der Beteiligten
Die achtköpfige Jury umfasste Mitglieder der Geschäftsführung, Auszubildende, Pflegepädagogen der Schule für Pflegefachberufe, einen Patientenvertreter sowie als Pflegesachverständige die Präsidentin des DBfK. Alle Jurorinnen und Juroren würdigten die große Vielfalt der eingereichten Projekte, die von der Versorgung von Neugeborenen und Frühchen über die Intensivpflege bis hin zur Geriatrie reichten. Besonders beeindruckend fanden die Jurymitglieder das Engagement und die Innovationsfreude der Teams, die an der Preisverleihung teilnahmen.
Aufsichtsratsmitglied Simone Walker erachtet den Preis als großartige Gelegenheit, die innovativen Ideen und das Engagement der Abteilungen des KMB zu würdigen. „Besonders schätze ich, dass die Verleihung den Teamgedanken stärkt und den Austausch zwischen den Abteilungen und Standorten fördert. Es ist inspirierend zu sehen, wie aus unterschiedlichen Perspektiven kreative Lösungen entstehen, die unser Klinikum voranbringen und Arbeitsprozesse optimieren. Gleichzeitig macht er das Klinikum als Arbeitgeber attraktiver und zeigt, dass wir bereit sind, Veränderungen anzunehmen und aktiv zu gestalten. Es erfüllt mich mit Stolz, als Jurymitglied Teil dieses Prozesses zu sein und gemeinsam die Zukunft der Gesundheitsversorgung in der Region mitzugestalten.“
Auch die Perspektive der Auszubildenden war innerhalb der Jury von großer Bedeutung. „Ich habe mich bei der Anfrage von Frau König zur Teilnahme der Azubis in der Jury sehr gefreut und mich sofort dafür gemeldet. Ich finde, dass dies eine wunderbare Idee und Möglichkeit darstellt, Veränderung herbeizuführen und die Pflegequalität sowie die Stärkung der Teams zu fördern. Generell gibt es mir das Gefühl, etwas verändern und mitbewegen zu können. Bei der Bewertung lag es mir sehr am Herzen, dass die Projekte entweder das Patientenwohl fördern oder die Teams auf den Stationen stärken“, sagt die angehende Pflegefachfrau Desiree Walter.
Hintergrund und Förderung durch die Stiftung Friedrich Ganz
Nach Einschätzung von Heike Ganz aus dem Stiftungsvorstand der Stiftung Friedrich Ganz verdeutlichen die Projekte, die für den Innovationspreis ausgewählt wurden, die große Bandbreite an Kreativität und Engagement der Pflegefachkräfte im Klinikum Mittelbaden. „Darum war es uns von Seiten der Stiftung Friedrich Ganz ein großes Anliegen, den Innovationspreis zu würdigen und uns damit für eine innovative, teamorientierte und zukunftsfähige Pflege in der Region einzusetzen. Gerne fördern wir von Seiten der Stiftung Innovationen, die direkt aus der Praxis kommen und unmittelbare Vorteile für Patienten und Bewohner schaffen sowie den Teamgedanken stärken.“
Prämierte Projekte und Gewinnerteams
Aus den acht eingereichten Projekten wurden folgende drei herausragende Teams mit dem Innovationspreis ausgezeichnet:
Platz 1: Delirmanagement in den Notaufnahmen des KMB in Rastatt und Baden-Baden: Prävention und innovative Maßnahmen zur Reduzierung der Delirinzidenz in den Notaufnahmen des Klinikum Mittelbadens.
Platz 2: Pulmologie: Integration Fachbereich Thoraxchirurgie in den Stationsalltag am KMB in Baden-Baden unter Sicherstellung einer guten interdisziplinären Zusammenarbeit und Kontinuität.
Platz 3: Ein strukturiertes Einarbeitungskonzept für neue Mitarbeitende, das sowohl individuelle Kompetenzen als auch eine wertschätzende Teamkultur fördert im Bereich der Intensivpflege Rastatt.
Zu den weiteren Projekten, die für ihre Innovationskraft gelobt wurden, zählt unter anderem das Konzept „Pediatric Future Year“ der Kinderklinik in Baden-Baden, das eine strukturierte und fachübergreifende Einarbeitung neuer Mitarbeitender ermöglicht. Das Stroke-Unit-Team in Rastatt entwickelte ein Pflegekonzept nach Bobath für die Versorgung von Schlaganfallpatienten, während das Team der Kardiologie Rastatt die sektorenübergreifende Vernetzung zur besseren Versorgung bei Herzinsuffizienz fördert. Für die geburtshilfliche Station in Baden-Baden steht die Förderung der Elternkompetenz im Stillprozess im Zentrum, um so Unsicherheiten bei den Müttern zu minimieren. Das eingereichte Projekt aus der Geriatrie in Bühl zeigt auf großartige Weise, wie Pflegefachpersonen an die Besonderheiten der geriatrischen Pflege herangeführt werden können.
„Die Veranstaltung zur Verleihung des Innovationspreises Pflege ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie zukunftsweisende Pflegekonzepte gefördert und wertgeschätzt werden können. Mit dem Preis werden Ideen ausgezeichnet, die das tägliche Arbeitsumfeld für Pflegefachpersonen verbessern, zur Patientenversorgung positiv beitragen und langfristig wichtige Impulse für das Klinikum und die gesamte Region setzen“, so Anja König abschließend.
Bild und Text: Petra Geiger